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3 Tipps für eine gesunde Abgrenzung

Selbstpflege für Angehörige: 3 Tipps für eine gesunde Abgrenzung Die Betreuung eines psychisch erkrankten Familienmitglieds kann sehr fordernd sein. Um nicht selbst auszubrennen, ist es wichtig, das eigene Wohlbefinden nicht zu vernachlässigen. Entdecke in unserem Artikel, wie du durch klare Grenzen und bewusste Freizeitgestaltung deine Balance findest und gleichzeitig eine wertvolle Unterstützung für deine Liebsten bleibst. Ein Mitglied deiner Familie oder deines Freundeskreises ist psychisch erkrankt. Dein Fokus liegt nun wahrscheinlich darauf, dieser Person zu helfen. Das ist eine gute Sache, denn du bist bestimmt eine wertvolle Stütze für sie. Wir möchten dir jedoch zeigen, warum es genauso wichtig ist, dein eigenes Wohlbefinden im Auge zu behalten. Beachte auch, dass es sich sogar positiv auf das Selbstvertrauen der erkrankten Person auswirkt, wenn sie Aufgaben und Probleme eigenständig löst und ihr nicht alles abgenommen wird. Einfluss psychischer Erkrankungen auf den Alltag von Angehörigen Das Zusammenleben mit psychisch erkrankten Personen kann für Angehörige sehr belastend sein. Beispiele für psychische Erkrankungen sind bipolare Erkrankungen und psychotische Erkrankungen wie Schizophrenie. Mehr Umgang mit einem erkrankten Angehörigen führt übrigens nicht unbedingt zu mehr Gewöhnung und weniger Belastung, sondern kann oft das Gegenteil bewirken. Frage dich als Angehörige: Wie sehr belastet mich die Situation im Alltag? Vielleicht hast du die Belastung schon direkt gespürt, oder sie hat dir schleichend deine Akkus geleert. In jedem Fall ist es wichtig, dich abzugrenzen und ein eigenes glückliches Leben zu führen. Motivation für ein eigenes glückliches Leben Für Angehörige sind ein gesunder Abstand und ein eigenes erfülltes Leben aus den folgenden Gründen wichtig: Selbstpflege: Die Betreuung eines psychisch erkrankten Familienmitglieds kann sehr anstrengend sein. Daher ist es wichtig, dass Angehörige sich Zeit für sich selbst nehmen, um sich zu erholen, zu entspannen und ihre eigenen Bedürfnisse zu erfüllen. Förderung der Eigenverantwortung: Wenn Angehörige klare Grenzen setzen und ihr eigenes Leben führen, hilft das dem psychisch erkrankten Familienmitglied, mehr Verantwortung für seine eigene Genesung zu übernehmen. Es wird ermutigt, seine eigenen Fähigkeiten und Ressourcen zu entwickeln und unabhängiger zu werden. Ressourcen einteilen: Die Pflege eines psychisch erkrankten Familienmitglieds erfordert viel Zeit, Energie und Ressourcen. Wenn Angehörige ihre eigenen Grenzen beachten und ihr Leben nicht vernachlässigen, können sie besser für sich selbst sorgen, ihre eigenen Ziele erreichen und Verpflichtungen erfüllen. Auch das erkrankte Familienmitglied wird spüren, wenn die Situation seine Angehörigen belastet, was für beide Seiten schwer sein kann. Umgekehrt ist es beruhigend zu wissen, dass Angehörige ausgeglichen sind und ihrem Alltag nachgehen. Sollten bei dir Zweifel oder Sorgen aufkommen, ist das völlig normal und du bist nicht allein damit. Es kann Zeit brauchen, bis du einen gesunden Abstand aufgebaut und herausgefunden hast, was für dich zu einem glücklichen Leben gehört. Wenn du mit einem schlechten Gewissen kämpfst, möchten wir dir versichern, dass das nicht notwendig ist. Gesunde Abgrenzung hat nichts mit Egoismus oder im Stich lassen zu tun. Unser Tipp: Erinnere dich regelmäßig an die Gründe für ein eigenes glückliches Leben und nutze sie als Motivation. Wie gelingt eine gesunde Abgrenzung? Frage dich nun: Wie gut gelingt mir die gesunde Abgrenzung bisher im Alltag? Wenn du bereits zufrieden bist, ist das toll! Falls du die Frage mit „noch nicht so gut“ beantwortet hast und dich jetzt fragst, wie diese Abgrenzung funktionieren soll, folgen hier 3 praktische Tipps: Aufgaben verteilen Feste Zeiten vereinbaren Eigene Freizeit planen 1. Aufgaben verteilen Es ist wichtig, Aufgaben zu verteilen, um die Last auf mehrere Schultern zu verteilen. Eine Person allein kann selten alle anfallenden Aufgaben bewältigen. Daher sollte geklärt werden, wer welche Aufgaben übernimmt. Angehörige, Freunde, behandelnde Ärzte, mögliches Pflegepersonal und andere wichtige Personen sollten eingebunden werden. Beispiel: Wer ist wofür zuständig? Wenn der Sohn Leo erkrankt ist und im Elternhaus wohnt, könnte Leos Vater sich um Arztbesuche kümmern und seine Mutter um Finanzen und behördliche Angelegenheiten. Weitere Aufgaben können je nach Verfügbarkeit verteilt werden. Hinweis ausblenden. Eine klare Aufgabenverteilung sorgt für bessere Organisation und entlastet alle Beteiligten. 2. Feste Zeiten vereinbaren Für alle Beteiligten sollte klar sein, wann sie gewisse Aufgaben übernehmen oder Zeit mit dem erkrankten Familienmitglied verbringen. Dies sollte zu festen Zeiten geschehen. Beispiel: Wer kümmert sich wann? Leos Vater könnte für Montag und Mittwoch zuständig sein, während Leos Mutter für das Wochenende verantwortlich ist. Wohnt Leo außerhalb des Elternhauses, können zusätzlich Anrufe jeden Dienstag und Donnerstag um 18 Uhr festgelegt werden. Hinweis ausblenden. Wichtig: Die gemeinsame Zeit sollte sich nicht danach richten, wie gut oder schlecht es dem betroffenen Familienmitglied gerade geht, sondern nach den zuvor vereinbarten Zeiten. Wenn Besuche oder Telefonate immer dann stattfinden, wenn es ihm schlechter geht, könnte seine Selbstständigkeit eingeschränkt werden. Das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten kann leiden, wenn andere sofort einspringen. Studien zeigen, dass weniger Aufgaben kurzfristig entlasten, aber langfristig die Selbstwirksamkeit beeinträchtigen. Selbstwirksamkeit ist die Überzeugung, Aufgaben und Probleme selbstständig bewältigen zu können. Gib dem Betroffenen daher die Möglichkeit, eigene Probleme zu lösen und Selbstvertrauen zu gewinnen. Dennoch: In gefährlichen Situationen ist schnelles Handeln wichtig, etwa bei Eigen- oder Fremdgefährdung, oder einer deutlichen Verschlechterung des Gesundheitszustands. Ein Krisenplan kann mit klaren Handlungsanweisungen für Sicherheit bei Angehörigen und Betroffenen sorgen. 3. Eigene Freizeit planen Für Angehörige ist es wichtig, das eigene Leben nicht zu vernachlässigen, um langfristig belastbar zu bleiben. Überlege dir angenehme Freizeitaktivitäten, die unabhängig vom erkrankten Familienmitglied stattfinden. Beispiele für Aktivitäten: Gerade bei Stress und Belastung hilft es, die eigenen Akkus wieder aufzuladen. Plane regelmäßig Aktivitäten ein, die Freude bereiten und Erholung bieten. Das können kleine Dinge sein wie ein Spaziergang, Musik hören, ein Buch lesen oder Freunde treffen. Diese kurzen Erholungsmomente helfen, dem Stress zu entfliehen und positive Gefühle zu erleben. So kommt es auch gar nicht erst zu leeren Akkus. Hinweis ausblenden. Eine Kombination aus täglichen kleinen Freuden und langfristigen Routinen, die deinen Werten entsprechen, ist besonders hilfreich. Es mag Überwindung kosten, bestimmte Aktivitäten wie Sport anzugehen, aber es lohnt sich, wenn sie auf persönlichen Werten wie „gesund und sportlich leben“ basieren. Finde Deine Auszeiten Wenn du noch nicht so genau weißt, welchen Aktivitäten du nachgehen könntest, haben wir eine passende Übung für dich. Darin nimmst du dir einen Moment Zeit,

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