Anzeichen einer Psychose

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Akute Phase: Das sind die häufigsten Anzeichen einer Psychose

Krise, akute Phase, Psychose – was ist das genau? In diesem Beitrag erhaltet ihr eine erste Einführung in das Thema. Erfahrt, wie sich eine Psychose anbahnt, wie lange sie anhält und warum Unterstützung durch Familie und Freunde so wichtig ist.

Verrückte Wissenschaftler, Spionage-Akt und Verfolgungsjagd – klingt nach einem wilden Drehbuch à la Hollywood? Während einer Psychose können sich Szenarien wie diese für Betroffene ziemlich real anfühlen. Was für Unbeteiligte im ersten Moment kurios oder sogar aufregend klingen mag, ist für Betroffene und ihr Umfeld eine sehr belastende Situation. Wenn Stimmen das eigene Handeln kommentieren, löst das verständlicherweise viele Ängste aus und es sollte dringend Hilfe geholt werden.

Erste Symptome und Auslöser

Aber auf Anfang: Was ist überhaupt eine Psychose? Das Phänomen Psychose beschreibt eine Krise, während der die Realität verzerrt wahrgenommen wird, die Fähigkeit klar zu denken beeinträchtigt ist und Halluzinationen das Erleben der Betroffenen prägen können. Zuerst sind es nur einzelne, eher unauffällige Symptome wie:

  • Müdigkeit,
  • Stimmungsschwankungen,
  • Konzentrationsprobleme,
  • soziale Isolation,
  • ungewöhnliche Überzeugungen oder Wahrnehmungen.

Sie werden als Vorboten einer nahenden Psychose schnell übersehen, da sie nicht eindeutig zugeordnet werden können. So bleiben die Symptome oft unerkannt und haben leichtes Spiel, sich festzusetzen und im Hintergrund aufzubauen, bis zur akuten Krise. Manchmal dauert es Jahre, bis eine solche Krise – die Psychose – zum ersten Mal auftritt.

Die Auslöser sind vielfältig und von Person zu Person verschieden. Oft ist es eine Reaktion auf Stress oder eine Lebenskrise, wie sie vermutlich jeder kennt: Umzug in eine neue Stadt, das Ende einer Beziehung oder Freundschaft, Verlust des Arbeitsplatzes etc. Manche Menschen fühlen sich ängstlich, traurig oder wütend, wenn sie gestresst sind. Einige entwickeln Symptome einer Depression, andere eine Psychose. Ob es zu einer Psychose kommt, hängt von verschiedenen Faktoren wie der Genetik, den Lebenserfahrungen und der Art von Stress ab.

Bild - Psychose

Psychosen werden in der Regel übrigens nicht als eigenständige Krankheit definiert, können aber bei verschiedenen psychischen Erkrankungen auftreten. Diese werden als psychotische Erkrankungen bezeichnet. Die wohl bekannteste unter ihnen ist die Schizophrenie.

Wichtig zu betonen ist, dass man ein Recht auf Unterstützung hat, sobald man unter einer Psychose leidet oder eine Gefahr für sich oder andere besteht. Tatsächlich ist es sogar sehr ratsam, professionelle Hilfe zu suchen, da sich häufig nur so der akute Zustand schnell verbessern lässt. In unserem Ratgeber zum Weg aus der Psychose findet ihr Tipps für erste Anlaufstellen.

Warum Unterstützung durch Angehörige so wichtig ist

Jetzt kommt das Umfeld ins Spiel: Denn während es für uns selbstverständlich ist, sich auf unsere Sinne verlassen zu können, verlieren viele Psychose-Betroffenen dieses Vertrauen in die eigene Wahrnehmung. Sie fragen sich zum Beispiel Dinge wie: „Kommt die weinerliche Stimme auf dem Flur von einem Menschen, der Hilfe braucht, oder ist sie nur in meinem Kopf?“      

In so einer Situation ist die Unterstützung aus Familie und Freundeskreis enorm wichtig, um eine sichere Verbindung zur Umgebung wiederherzustellen und der Person aus der seelischen und/oder räumlichen Isolation zu helfen. Es kommt nämlich nicht selten vor, dass Betroffene sich in der akuten Phase sozial zurückziehen. Sie bleiben ihrem gewohnten Alltag mit Freundinnen, Studium oder Arbeit fern und sind für ihr Umfeld nur noch schwer „greifbar“. Wichtig ist also für Betroffene sowie Angehörige in erster Linie, über die Anzeichen einer Psychose Bescheid zu wissen und daraufhin die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten zu können.

Diese und weitere individuelle Symptome können in unterschiedlicher Kombination und Stärke auftreten. Einen Lichtblick gibt es aber auch: Eine Psychose ist ein akuter Zustand, der nach einiger Zeit wieder abklingt. Wie lange diese Phase anhält, ist unterschiedlich und hängt von der Behandlung ab. Erhalten Betroffene professionelle Hilfe, kann die Psychose bereits nach wenigen Tagen bis Wochen wieder abklingen.

Auch wenn die Psychose unter Umständen ein wiederkehrender Zustand ist, geht sie also vorüber. In vielen Fällen kann sie mit der richtigen Behandlung und Unterstützung aus dem eigenen Umfeld gut kontrolliert werden.

Für unterwegs: Auf unserem Instagram-Kanal findet ihr ebenso wie hier im Blog viele weitere Infos rund um das Thema Psychose – leicht verständlich und ohne Vorurteile. Folgt dafür dem Symbol unten auf der Seite.

Auch interessant: Worum es speziell beim Krankheitsbild „Schizophrenie“ geht, erklärt PD Dr. Dr. Kerem Böge von der Charité – Universitätsmedizin Berlin in diesem Video:

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